Pflanzenschutz

Verschiedenste Rasenkrankheiten können die Gräser eines Rasens befallen. Diese Krankheiten sind oftmals Pilze, können aber auch durch Schädlinge im Rasen hervorgerufen sein.

Viele Rasenkrankheiten sind häufig auf mangelnde oder falsche Nährstoffversorgung, falsches Wässern, mangelnde Belüftung und verfestigten Untergrund, falschen Rasenschnitt zurückzuführen. Oftmals kommt auch die Witterung als Auslöser einer Rasenkrankheit in Betracht.

Für die wichtigsten und häufigsten Rasenkrankheiten haben wir Ihnen Informationen mit Beschreibung des Krankheitsbildes, der Symptome, der Ursachen und Maßnahmen hier zusammengestellt.

Pilze im Rasen

Pilzbildung

Durch die intensive Bewässerung des Rasens in der Anwachsphase kann es zu einem natürlichen Bewachs von Hutpilzen kommen. In der Regel verschwinden diese nach einigen Wochen wieder von selbst.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Pilzfruchtkörper von der Deutschen Rasengesellschaft.

Pilze im Rasen - ein natürliches Phänomen
Autor: Dipl. Agr. Biologe Martin Bocksch, Eltville

Pilzfruchtkörper im Rasen
Autor: Dr. Klaus Müller-Beck

Unkraut

Bei der Behandlung von Unkräutern im Rasen sollte man zunächst davon ausgehen.das eine Verbreitung deshalb möglich war, weil sich die Bedingungen für die Rasengräser ungünstig entwickelt haben.

Also setzt man hier an und verbessert die Wachstumsbedingungen für die Gräser durch ausreichende Nährstoff und Wasserversorgung. So nimmt die Verdrängungskraft zu und die unerwünschten Arten haben nur eine geringe Chance sich weiter auszubreiten.

Einzelne Unkräuter können noch ausgestochen werden, bei größeren Mengen empfiehlt es sich jedoch so genannte Wuchsstoffe zu Giessen oder zu Spritzen. Die Anwendung kann während der gesamten Vegetationsperiode zwischen April und September erfolgen.

Moos und Unkraut beseitigen

Falls Moos und Unkräuter den Rasengräsern das Leben schwer machen, sollten Sie die Ursachen herausfinden und direkt dagegen vorgehen.

Moos etwa kommt u.a. bei zu tiefem Mähen oder bei Nährstoffmangel der Gräser vor. Diese beiden Ursachen lassen sich durch Anheben der Schnitthöhe und optimale Düngung sehr leicht abstellen.

Liegt die Vermoosung jedoch am ungeeigneten Boden oder zu schattigen Lagen, muss man darauf für einen langfristigen Effekt mit gezielter Düngung, Bodenverbesserung und der Nachsaat einer schattenverträglichen Rasenmischung reagieren. Staunasse Böden lassen sich nur durch Drainage nachhaltig verbessern. Unkraut tritt besonders auf lückigen und zu wenig oder mit ungeeigneten Düngern gedüngten Rasenflächen auf.

Übrigens: Kalk beseitigt das Moos nicht. Oft wird unter einer vermoosten Fläche ein niedriger pH-Wert gemessen. Dieser niedrige pH-Wert im Boden ist aber nicht die Folge von Moos, sondern er entsteht durch ungünstige Bodenverhältnisse, z.B. Staunässe, Luftabschluss etc. Diese Ursachen müssen daher beseitigt werden. Ein Aufkalken gegen das Moos nützt nichts. Im Gegenteil, Kalk fördert sogar noch die Moosbildung, da er ein wichtiger Nährstoff für das Moos ist.

Flankierend zu der Ursachenbeseitigung und als Verfahren gegen leichten Befall bieten sich Moos- und Unkrautvernichter an. Allein oder in Kombination mit Rasendünger befreien sie innerhalb weniger Wochen den Rasen von seinen Konkurrenten und fördern das Dichtewachstum der Gräser. Bei Beratung und Beschaffung möglicher Mittel sind wir Ihnen gerne behilflich.

Bitte beachten Sie beim Einsatz dieser Pflanzenschutzmittel die behördlichen Auflagen sowie die Anwendungshinweise der Hersteller sehr genau.

Bei sehr geringem Besatz mit horstbildenden Unkräutern ist selbstverständlich das manuelle Entfernen per Messer oder Unkrautstecher eine praktische Alternative.

Algen in Rasenflächen

In Rasenflächen können sich besonders unter längeren feuchten Bedingungen Algen an der Bodenoberfläche ansiedeln. Hierbei handelt es sich zumeist um Blaualgen (Cyanobakterien) und/oder Grünalgen (Chlorophyta).

Algen auf Rasenflächen sind keine Schaderreger im eigentlichen Sinne. Sie befallen die Pflanzen nicht. Trotzdem können sie auf Rasenflächen größere Schäden verursachen. Diese Schäden sind:

  • Dunkelgrüner bis schwarzer Belag, versiegelt die Bodenoberfläche
  • Hemmung der Wasserinfiltration
  • Verhinderung des Gasaustausches
  • Rutschige Oberfläche durch Schleimbildung
  • Konkurrenz zu den Gräsern (Wasser, Nährstoffe)
  • Vermutlich Produktion von Stoffen, die das Gräserwachstum hemmen

Welche Möglichkeiten zur Algenkontrolle gibt es?

Die große Anpassungsfähigkeit von Grün- und Blaualgen an die unterschiedlichsten Standortverhältnisse und ihre nahezu gleichen Anforderungen an die Lebensbedingungen, wie die Rasengräser, machen eine Bekämpfung sehr schwierig. Deshalb können Algen nur durch geeignete Pflegemaßnahmen kontrolliert oder zurückgedrängt werden.

Pflegemaßnahmen sollen die Lebensbedingungen für die Algen verschlechtern. Hierzu zählen insbesondere:

  • Schattenlagen vermeiden (zu feucht, zu wenig Licht für Gräser)
  • Luftzirkulation schaffen
  • Besanden zum Abtrocknen der Oberfläche
  • Mit Beregnung sparsam umgehen
  • Lange Benässung des Bodens vermeiden, gute Drainage im Boden
  • Nicht zu tief mähen
  • Dichten Bestand schaffen

Falls Algen bereits im Bestand vorhanden sind, ist eine Beseitigung relativ schwierig. In der Praxis verspricht folgende Vorgehensweise Aussicht auf Erfolg:

  • Bestand abtrocknen lassen, Algen bilden Krusten
  • Algenkrusten sorgfältig manuell herauskratzen und entfernen
  • Kahlstellen mit Nagelbrett perforieren
  • Nachsäen
  • Leicht absanden

© Dr. Harald Nonn, EUROGREEN

Pilzerkrankungen

Wie viele andere Pflanzen ist der Rasen immer von Pilzbefall bedroht und kann schlimmstenfalls auch auf größeren Flächen starke Schäden erleiden. Die hauptsächlich auftretenden Schädlinge und Tipps zum Schutz des Rasens finden Sie hier in einer Auswahl von verschiedenen Fachbeiträgen.

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